Angehörigengruppe

Angehörige fühlen sich häufig mit ihren Problemen und Sorgen allein gelassen. In unserer Angehörigengruppe montags und dienstags in Köln wollen wir die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Angehörigen geben. Hier geht es um die Sorgen und Probleme als Angehörige sowie um den Umgang mit der Sucht des/der Betroffenen. Angehörigen wollen wir so einen Weg aufzeigen, ihre Situation besser zu verstehen.

Ihre Fragen dazu beantworten wir hier:

Ich mache mir Sorgen um einen guten Freund / eine gute Freundin. Kann ich zu der Angehörigengruppe kommen, auch wenn ich mit dem Betroffenen nicht in einer Verwandtschaftsbeziehung stehe?

Ja, bei uns ist Jeder willkommen, der sich um eine ihm nahestehende Person und deren Sucht sorgt

Unsere Angehörigengruppe ist sehr heterogen: die Gruppenteilnehmer sind zwischen 20 und 80 Jahren, haben ganz unterschiedliche Lebensläufe und ganz verschiedene „Suchtbeziehungen“: der suchtkranke Bruder ist in unseren Gruppenstunden genauso ein Thema, wie die trinkende Mutter, der tablettenabhängige Sohn und /oder der Ehepartner/Lebensgefährte.

Wann und wo findet die Gruppen für die Angehörigen statt? Muss ich mich anmelden?

Die Gruppen finden immer Montags und Dienstags von 19:30 bis 21.10 Uhr in der Piusstr. 101 in Köln Ehrenfeld statt.
Für die Angehörigengruppen ist  eine Anmeldung unter folgender E-Mailadresse erforderlich:
bkangehoerige@t-online.de

Ich habe leider nicht jeden Montag oder Dienstag Zeit; kann ich auch unregelmäßig kommen?

Ja, das können Sie. Natürlich ist es grundsätzlich besser, wenn ein regelmäßiger Austausch mit der Gruppe stattfinden kann und sich die Gruppe sozusagen gemeinsam weiter entwickelt. Gerne sind Sie aber auch willkommen, wenn sich Ihr Besuch nicht jede Woche einrichten lässt. Eine gewisse Regelmäßigkeit sollte aber sein.

Was muss ich mir unter einer Selbsthilfegruppe vorstellen?

Unsere Selbsthilfegruppen dienen im Wesentlichen dem Informations- und Erfahrungsaustausch von Betroffenen und Angehörigen, der praktischen Lebenshilfe sowie der gegenseitigen emotionalen Unterstützung und Motivation. Wie der Name schon sagt, sollen sich die Gruppenmitglieder selbst unterstützen und helfen. Unsere Gruppenleiter sind weniger „Lehrer“, im Sinne der Vermittlung von Informationen, als vielmehr Moderator bzw. Coach bei dem gemeinsamen Erarbeiten.

Was muss ich beim ersten Besuch beachten?

Nicht viel. Seien Sie einfach etwa eine Viertel Stunde vor Beginn der Gruppenstunde vor Ort. Unsere Gruppenleiter freuen sich, Sie dann in Empfang nehmen zu können und Sie mit den Räumlichkeiten vertraut zu machen.

Wir wissen, dass der erste Besuch ein großer Schritt für Sie ist und Sie unsicher, vielleicht sogar etwas ängstlich sind. Wir schlagen Ihnen daher vor, in dieser ersten Stunde nur zuzuhören, was die anderen Gruppenmitglieder berichten. Ihnen werden sehr viele Themen und Probleme aus Ihrer eigenen Situation bekannt vor kommen. Wenn Sie mögen, können Sie sich selbst und Ihre Situation gegen Ende der Gruppenstunde vorstellen.

In den kommenden Gruppenstunden werden wir Sie dann gerne mit in die gemeinsame Gruppenarbeit mit integrieren.

„Einmal ist kein Mal“. Geben Sie der Gruppe und der Zusammenarbeit in einer Selbsthilfegruppe eine Chance. Lassen Sie ein paar Gruppenstunden auf sich wirken. Sie werden feststellen, dass Sie Zeit brauchen, um sich aus dem bestehenden Suchtsystem innerlich lösen zu können.

Kann ich meinen suchtkranken Angehörigen mitbringen?

Unbedingt sollte der Suchtkranke ebenfalls eine Selbsthilfegruppe aufsuchen. Ebenfalls am Dienstag und zur gleichen Zeit findet eine Gruppe nur für Suchtkranke statt.

Allerdings trennen wir die Suchtkranken und die Angehörigen in zwei Gruppen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Sorgen der Angehörigen ganz andere sind, als die der Abhängigen. So haben für Angehörige z.B. die Themen „Schuld“ oder „Hilfeleisten“ eine herausgestellte Bedeutung.

Welche Kosten fallen für den Besuch an?

Die Teilnahme an unseren Selbsthilfegruppen ist kostenlos. Wir freuen uns aber über jede Spende, sei es über eine Spendendose, sei es mit Überweisungsträger

Soll ich meinem Angehörigen sagen, dass ich die Angehörigengruppe im Blauen Kreuz aufsuchen will?

Warum nicht?

Vermutlich besteht das Suchtsystem, in dem Sie sich mit Ihrem Angehörigen bewegen, auch aus einem Bündel von Lügen und nicht gehaltenen Versprechungen. Lösen wir also das System schon gleich damit auf, dass wir, bzw. Sie, bei der Wahrheit bleiben.

Sie bekunden damit auch Ihrem Angehörigem gegenüber „für sich etwas ändern zu wollen“. Das ist möglicherweise das erste Mal, dass Ihr Angehöriger Widerstand erfährt. Lassen Sie sich von seiner/ihrer Reaktion nicht abschrecken: Sie wollen etwas für sich tun und nicht (mehr) dem Angehörigen nach dem Munde reden.